Berufsvorbereitung an der Ernst-Abbe-Schule

Die Vorbereitung auf die Arbeitswelt ist individuell auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler zugeschnitten. Frühestens in Klasse 7 setzen sich die Jugendlichen mit dem Gedanken der Berufswahl auseinander und sammeln bei Bedarf auf Messen und Jobbörsen erste Eindrücke.

In Klasse 8 bereiten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit der Klassenlehrerin / dem Klassenlehrer das zweiwöchige Schnupperpraktikum vor. Die Jugendlichen suchen dabei selbstständig einen Praktikumsplatz, wobei auch hier die Lehrkraft unterstützend und beratend tätig werden kann. Ein spezielles Bewerbungstraining wird in den einzelnen Fächern durchgeführt.

Zum Ende von Klasse 8 werden die Schülerinnen und Schüler individuell durch einen Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit beraten. Dieser steht vor allem bei Fragen in Bezug auf eine vorhandene Sehbehinderung zur Verfügung.

Ergänzend dazu besuchen im Sehen beeinträchtigte Jugendliche eine zweitägige Berufswahlveranstaltung, die in den Räumen der Jugendherberge Stuttgart stattfindet. Hier informieren sie sich gemeinsam mit den begleitenden Lehrerinnen und Lehrern über mögliche Berufsbilder und Ausbildungswege unter spezifischer Berücksichtigung des eigenen Sehvermögens.

In Klasse 9 können Schülerinnen und Schüler mit Sehbehinderung ein Schnupperangebot der Nikolauspflege wahrnehmen. Sie besuchen dazu insgesamt drei Tage lang die berufsbildenden Einrichtungen am Kräherwald in einem selbst gewählten Ausbildungsbereich.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Nikolauspflege stehen anschließend beratend zur Seite.

Im Realschulbereich dauert das Berufsorientierungspraktikum (BORS) eine Woche. Es wird ebenso durch die Klassenlehrerin bzw. den Klassenlehrer vorbereitet und betreut und findet in Klasse 9 statt. Die anschließenden Maßnahmen – wie oben beschrieben – finden dann je nach Bedarf ein Jahr später statt.

Mit dem erfolgreichen Abschluss in Klasse 9 (Hauptschulabschluss) oder in Klasse 10 (Realschulabschluss) endet die Schulzeit der Jugendlichen an der Ernst-Abbe-Schule. Zu diesem Zeitpunkt sollten sie jedoch nicht nur schulische Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben haben, sondern in der Lage sein, auf dem Arbeitsmarkt agieren zu können und ihr Leben eigenständig in die Hand zu nehmen.

In Ergänzung dazu arbeitet die Ernst-Abbe-Schule mit wohnortnahen Betrieben und Institutionen zusammen. Dies trifft insbesondere auf Schülerinnen und Schüler zu, die durch den Sonderpädagogischen Dienst betreut werden.

Weitere Kooperationspartner sind die Blindenstudienanstalt in Marburg (Weg hin zum Abitur nach dem Realschulabschluss) sowie für Oberstufenschüler/innen das Studienzentrum für Sehgeschädigte an der Universität Karlsruhe. Beide bieten jährlich Informations- und Orientierungstage an.